Synopsis

„Das ganze Jahr über spürte man eine verborgene Spannung, das ganze Jahr über bereitete sich etwas auf diese Tage vor, als ob der eigentliche Zweck des Jahres darin bestünde, sich auf diese drei Tage zu konzentrieren.“ (Roberto Calasso, „Ka: Geschichten über den Geist und die Götter Indiens“)

Pushkar ist eine kleine Stadt im Bundesstaat Rajasthan im Nordwesten Indiens und einer der heiligsten Orte des Hinduismus. Einmal im Jahr jedoch, bei Vollmond im Herbstmonat Kartik, verwandeln sich die Stadt und die sie umgebende Wüste in einen ausgedehnten Jahrmarkt mit Riesenrädern und Karussells, Musik von Folklore bis Rock und bunten Tanzvorführungen. Tausende von Menschen, Hindus und Muslime gleichermaßen, strömen aus den Dörfern der ganzen Region herbei, um mit Kamelen, Pferden und Rindern zu handeln. Das Spektakel erscheint in der Wüste so plötzlich wie eine Fata Morgana. Und ebenso plötzlich ist der bunte Zauber wieder vorbei. Regisseur Kamal Swaroop – der 1988 mit „Om Dar-B-Dar“ einen der (post-)modernen Klassiker des indischen Kinos drehte – fängt das ausgelassene Treiben mit einem präzisen Blick für starke Bilder und Details ein und erkundet dabei die Mythen und Götter Indiens ebenso wie deren politische Instrumentalisierung.

Statement des Regisseurs

Der Ansatz für den Film war, Pushkar vor, während und nach dem jährlichen Jahrmarkt einzufangen und die Bilder so nebeneinander zu stellen, dass ein real existierendes mythisches Universum entsteht.